Unter diesem Titel lief meine ZDFzoom Dokumentation 2016 im ZDF. Darin fordert Götz Kubitschek, Vordenker der "Neuen Rechten", etwa eine "Remigration" der Geflüchteten. Diesen Begriff habe ich bei ihm zum ersten Mal gehört. Heute wird er in den Reden vieler führender AfD-Mitglieder wie selbstverständlich verwendet. Die Programmankündigung zum Film - damals wie heute hoch aktuell: "In Deutschland wächst der Unmut über die politische Elite. Die sogenannte schweigende Mehrheit erhebt ihre Stimme. Der Katalysator - die Flüchtlingskrise. Die Politik habe nach Überzeugung vieler Bürger den Bezug zur Realität verloren. Die "Mainstream-Medien" seien nur Erfüllungsgehilfen der Regierung. Die einzige Partei, die den Mut habe die Probleme klar zu benennen, sei die AfD. Neuer deutscher Zeitgeist mit fatalen Folgen? Der rechtsintellektuelle Publizist und Verleger Götz Kubitschek ist seit Jahren einer der führenden Köpfe der "Neuen Rechten", einer national orientierten Strömung. Er gibt das rechte Debattenblatt "Sezession" heraus und ist Mitbegründer des "Instituts für Staatspolitik", der zentralen Denkfabrik der rechten Szene. Er steht ein für die Rückbesinnung auf das national-konservative Gedankengut der Weimarer Republik und fordert, die EU zurückzuführen in eine bloße Wirtschaftsgemeinschaft. Die "Neue Rechte" eint, dass sie die NS-Nostalgie nach außen hin ablehnt - allerdings auch Pluralität, Multikulturalität oder Feminismus. Was alle verbindet: der Kampf gegen Immigranten und Islamisierung. Ein Gedankengut, das mit der Flüchtlingskrise an Popularität gewinnt - vor allem in der Mitte der Gesellschaft. Die ZDFzoom-Reporter Halim Hosny und Sabrina Hermsen begeben sich auf Spurensuche, wollen ergründen, woraus dieser neue Nationalismus resultiert und welche Menschen ihm folgen. Sie stellen die Frage: Gehört rechtes Denken zum neuen deutschen Zeitgeist oder ist es nur eine vorübergehende Randerscheinung? Die Autoren sprechen mit den Vordenkern der Szene und sogenannten besorgten Bürgern und mit renommierten Politologen und Sozialwissenschaftlern wie Prof. Andreas Zick, der seit Jahren zum Thema Rassismus in Deutschland forscht. Dessen Erkenntnis lautet: Rechte Einstellungen sind kein extremes Randphänomen. Die Forschungen der vergangenen zwölf Jahren zeigen, dass es in der Mitte der Gesellschaft Vorurteile, Abwertung und Ausgrenzung gebe. Ein kleiner Feldversuch mit Studenten der Uni Siegen zeigt, wie empfänglich selbst junge, gebildete Menschen für Rassismus und Ausgrenzung sind. Außerdem blicken die Reporter nach Europa, vor allem nach Österreich, wo die rechtspatriotische Bewegung der "Identitären" rechtes Gedankengut sehr erfolgreich propagiert." Der Verfassungsschutz führt die AfD inzwischen als rechtsextremistischen Verdachtsfall und schätzt, dass mehr ein Drittel der Parteimitglieder extremistisches Potential haben. Die Identitäre Bewegung Deutschland - IBD - wird als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, ihre Positionen als nicht mit dem Grundgesetz vereinbar angesehen. Das Institut für Staatspolitik - IfS - gilt als Denkfabrik der Neuen Rechten und Kaderschmiede der AfD. Gegründet wurde es von Götz Kubitschek. Er ist ein wichtiger Vertrauter des Rechtsextremisten Björn Höcke. Hans-Thomas Tillschneider, AfD-Landtagsabgeordneter von SA, habe ich in Kubitscheks Verlag in Schnellroda getroffen. Auch er wird vom Verfassungsschutz beobachtet.